Nur dumme Häuser brauchen künstliche Intelligenz 23.2.2018
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Können Häuser dumm sein? Nur soweit sie ein dummer Mensch plant, wie vor Jahren ein Häuslbauer, der vergessen hat, die WCs mit einzuplanen, und aufwendig nachrüsten musste. Aber das meint Wolfgang Streicher nicht, wenn er von dummen und schlauen Häusern spricht. Ihn beschäftigen mehr die smarten Lösungen für mit Technik vernetzte Häuser, die nicht über das Ziel hinausschießen. Nicht Alles-auf-Knopfdruck-Regulierungen und Hightech bis in den letzten Winkel. Denn die Entwicklung der Smart-Home-Technik verspricht auf den ersten Blick verlockende Annehmlichkeiten per Fernbedienung, stößt aber in der Anwendung an ihre Grenzen. Es gilt, die Schere zwischen der mit künstlicher Intelligenz und manuell haptisch regulierten Haustechnik zu verkleinern, Lösungen anzustreben, die ein Ressourcen schonendes, umweltbewusstes Leben und Wohnen ermöglichen.

Die Antwort ist integrale Planung auf Lowtech-Basis. Das beginnt mit den ersten Entwürfen, bei denen Architekten und Haustechniker idealerweise von Anbeginn an zusammenarbeiten. Dieses Konzept weitet den Blick, berücksichtigt auch wichtige Faktoren wie Grundstückslage, klimatische Bedingungen, Einbettung in die Umgebung sowie Tagesablauf und Gewohnheiten der künftigen Bewohner bis hin zum Tageslichtverlauf und damit einhergehend die Planung von Belüftung und Kühlung.
Eines der ersten Bauprojekte, in welchem dieser Ansatz realisiert wurde, ist das VELUX Sunlighthouse. Das 2013 in Wolkersdorf gebaute CO2-neutrale Einfamilienhaus kommt mit einer sehr schlanken Haustechnik aus, die optimal das Raumklima steuert, was sich auch auf die Zufriedenheit der Bewohner auswirkt.
Wo wir heute mit der Entwicklung schlauer Häuser mit wenig Technik stehen, davon handelt der erste Holzverbindet-Vortrag von DI Streicher am Freitag den 16. März.

Zur Person
Wolfgang Streicher (Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn.) lehrt an der Technischen Universität Innsbruck. Dem Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften eingebunden ist der Arbeitsbereich Energieeffizientes Bauen – diesen koordiniert Wolfgang Streicher. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte befassen sich mit der Energieeffizienz von Gebäuden und Gebäudetechnik, mit Erneuerbarer Energie und Energieszenarien. Konkret geht es um die Anwendung erneuerbarer Energie (solar und Umgebungswärme) im städtischen Bereich. In seiner Antrittsrede (März 2011) über Energieautarkie für Österreich resümierte Streicher, dass erneuerbare Energieträger weitgehend genutzt werden müssen, die Stromversorgung im europäischen Kontext zu sehen ist und die politischen Rahmenbedingungen heute zu setzen sind, um die Energieautarkie bis 2050 zu erreichen.

    ANMELDUNG

    INFORMATIONSTAGE
    "CHANCEN UND ENTWICKLUNGEN IM HOLZBAU"

    Zeit: Donnerstag, 15. März – Freitag, 16. März 2018
    Ort: THEURL Holzindustrie, 9911 Thal – Wilfern 40

     

    oder