In einschlägigen Publikationen liest man immer häufiger: „Holz findet Stadt“. Ein Wortspiel, das den aktuellen Trend im Holzbau zum Funkeln bringt. Es sind die Eigenschaften vom Holz, die es für das Bauen in dicht besiedelten Gebieten prädestinieren. Geringes Gewicht und hoher Vorfertigungsgrad ermöglichen schnelles ökologisches Bauen. Soweit so gut. Die Holzbranche nützt ihre Chance und stellt sich der neuen Herausforderung: mehr Holz in die Stadt!
Eine Einrichtung, die sich mit bautechnischen Fragestellungen des modernen Holzbaus beschäftigt, ist die Holzforschung Austria (HFA). Sie ist das größte Forschungs- und Prüfinstitut für Holz in Österreich. Vor 70 Jahren gegründet, widmet sich die HFA mit heute rund 100 MitarbeiterInnen vor allem drei praxisorientierten Forschungsbereichen: 1. Dem Roh- und Werkstoff Holz, 2. der Bautechnik und 3. dem Holzschutz und der Bioenergie. Zusammengefasst heißt das, dass die gesamte Wertschöpfungskette Holz als Forschungsgegenstand abgedeckt wird. Das reicht von der Holzlagerung über die Verarbeitung bis zu den Holzschutzmitteln und Klebestoffen. So wurden bspw. innovative Lösungen für Längsverbindungen von Holz sowie Hochleistungsprofile für Fenster und Fassaden entwickelt. Die ForscherInnen beschäftigen sich auch mit der stofflichen Nutzung von Altholz, mit modularen Bauelementen, mit Fragen zu erdbebensicherem Bauen, der Verwitterung von Holz im Außenbereich und einigem anderen mehr. Ein aktuelles Projekt behandelt die Aktivierung der statischen Tragfähigkeit von raumhohen Verglasungen zur Gebäudeaussteifung durch Verklebung mit der Holztragstruktur.
Unzählig sind die Entwicklungs- und Forschungsprojekte, die z.T. in Kooperation mit der Wirtschaft gemacht werden. Die HFA versteht sich als Partner für Planer, Hersteller und Anwender bezüglich Wissens- und Technologietransfer. Als bevollmächtigte Prüfstelle kann sie auch, Ihrem obersten Prinzip „Qualität verpflichtet“ folgend, das Prüfzeichen HFA-geprüft verleihen. Hier schließt sich der Kreis.
Innovativer Holzbau berücksichtigt die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Holzforschung. Wie das konkret aussehen kann, werden wir von DI Peter Schober erfahren, der als HFA-Experte zur donnerstägigen Diskussionsrunde der Holzverbindet-Tagung geladen ist. Fenstersysteme mit Vakuum-Gläsern sind sein Forschungsschwerpunkt.