Ein kurzer Rückblick
Am Ende der Holzverbindet-Tagung 2017 gab es von Ihnen, den Teilnehmern, ein ausführliches Feedback zur Veranstaltung. Viel Lob, aber auch Wünsche und Anregungen wurden geäußert. Häufig genannte Anliegen waren: Architektur-Zimmerei-relevante Fragestellungen stärker anzusprechen und mehr Architekten einzuladen. Diese Vorschläge greifen wir gerne auf.
In seinem Eröffnungsreferat widmet sich DI Architekt Frank Lattke den Kernfragen für den erfolgreichen Holzbau. Konkret: Wie kann der Flaschenhals zwischen Planung, Fertigung und Ausführung vermieden werden? Nicht nur die Einsatzmöglichkeiten, bspw. Geschossanzahl, sondern auch die Bauweisen haben sich im modernen Holzbau radikal verändert. Mit der fabrikmäßigen Vorfertigung der Bauteile in den Abbundhallen reduziert sich die Baustelle im Wesentlichen zu einem Ort der Montage. An den Schnittstellen zwischen industrialisiertem Holzbau und den konventionellen Verfahren in der Planung und im Bauprozess kommt es vielfach zu Brüchen. Oft fließen das Fachwissen und die Erfahrung des Holzbauers zu spät in die architektonische Planung ein. Die Folgen sind aufwendige Umplanungen, Verzögerungen auf der Baustelle. Dazu kommt, dass mit jedem neuen Bauprojekt sich Architekten, Fachplaner und Ausführende meistens neu finden. Eine reibungslose Kommunikationsstruktur sowie ein Informationsmanagement müssen erst erreichtet werden. Um diese strukturellen Schwierigkeiten zu entschärfen, wurde das Forschungsprojekt leanWOOD gestartet. Dabei werden Planungsprozesse, Kommunikations- und Kooperationsstrukturen vor allem an der Schnittstelle zwischen Werkplanung der Architekten und der Bauplanung, die in Deutschland weitestgehend getrennt sind, analysiert und neu überdacht. Wer macht was und wann? Hier setzt leanWOOD an und bietet sinnvolle Lösungen zur Verbesserung der Abwicklung. Wie diese aussehen können, erläutert Architekt Dipl.-Ing.Frank Lattke in seinem Referat „leanWOOD Planungsprozesse für den erfolgreichen Holzbau“.
Zur Person
Nach seiner Tischlerlehre studierte der Tübinger Frank Lattke Architektur an der Technischen Universität in München und in Madrid. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt in Brisbane/Australien, wo er bei DonovanHill Architects arbeitete, gründete Lattke 2003 sein eigenes Architekturbüro. Seine Interessensschwerpunkte liegen in der Verknüpfung von Design und nachhaltigem Handeln. Sein Streben gilt vor allem der Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen in der Architektur. Auch engagiert sich Franz Lattke in der Bayerischen Architektenkammer sowie als Preisrichter in öffentlichen Wettbewerben.