Bauen mit Holz in Bayern 4.12.2017
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Zwei Knaben stiegen auf einen Baum,
Sie wollten Äpfel runterhaun;
Am Gipfel drobn wurd’s ihnen klar;
Dass das a Fahnenstange war.

Dass ein Baum mit einer Fahnenstange verwechselt wird, kann nur Karl Valentin einfallen. Der sonst so scharfsichtige bayrische Humorist sah wohl vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Nicht so die bayrischen Forstwirte. Sie überblicken eine Fläche von 2,6 Mio. Hektar Nadelholz reicher Mischwälder. Da passt Tirol zweimal hinein. Hauptbaumarten sind Fichte, Kiefer, Buche und Eiche.
Etwas mehr als die Hälfte des Waldes ist in Privatbesitz, das heißt, auf 700.000 Menschen verteilt. Die andere Hälfte gehört überwiegend dem Freistaat Bayern, gefolgt von den Kommunen und dem Bund.

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Ob Rad fahrend, reitend, joggend oder wandernd, für 12 Millionen Menschen ist der bayerische Wald Freizeit- und Erholungsraum. „Der Wald legt das Lauschen nahe“, schrieb einmal Hermann Hesse. Anders betrachten ihn wohl jene 196.000 Bayern, die in der Forst- und Holzwirtschaft ihr Brot verdienen. Konkret hat damit die bayrische Holzbranche mehr Beschäftigte als die hiesige Autoindustrie. Insgesamt wurde im Jahr 2015 ein Umsatz von 37 Milliarden Euro erzielt. Das ist der vierte Platz innerhalb der neun wichtigsten Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Ihre wahre Bedeutung liegt aber in der Zukunftssicherung des ländlichen Raums. Interessanterweise gibt es in Bayern ein Land-Stadt-Gefälle beim Bauen mit Holz. Dort, wo die Bevölkerungsdichte hoch ist, ist die Holzbauquote niedrig. Barrieren sind das mehrgeschossige Bauen und Bautraditionen.

Dennoch boomt die Holzbaubranche, das kommt auch den Zimmerei-Betrieben zugute. Bei Berufsanfängern ist das Zimmern beliebt, die Lehrlingszahlen steigen. Fast 7.000 Gebäude wurden letztes Jahr mit Holz gebaut. Das ist deutschlandweit Platz zwei. Und der Umsatz ist in den vergangenen fünf Jahren um 13 %, auf 3,2 Milliarden Euro angestiegen. Verkaufsargumente sind Wärmedämmung und Umweltschutz. Da zeigt sich, dass Holz eine runde Sache ist. Und der Beweis sind zeitlos schöne Holzbauwerke wie das Haus der Berge, die Interimshörsäle der Technischen Universität München, das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz …

Mehr über den dynamischen Wirtschaftsstandort Bayern und welche Entwicklungen im Holzbau sich dort abzeichnen, erfahren Sie bei den Informationstagen HOLZVERBINDET 2018.

Das Haus der Berge im Nationalparkzentrum Berchtesgaden. Bildnachweis: Atelier Brückner/Michael Jungblut

    ANMELDUNG

    INFORMATIONSTAGE
    "CHANCEN UND ENTWICKLUNGEN IM HOLZBAU"

    Zeit: Donnerstag, 15. März – Freitag, 16. März 2018
    Ort: THEURL Holzindustrie, 9911 Thal – Wilfern 40

     

    oder