Brandschutz im Holzbau – eine österreichisch-schweizerische Diskussion 27.1.2017
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Podiumsdiskussion Holzverbindet 2016 · © Brunner Images

Stan Laurel und Oliver Hardy, zwei liebenswerte Stummfilmchaoten, hatten in unzähligen ihrer Filme mit Holzhäusern zu kämpfen. Entweder kippte die Fassade nach vorn, oder das Holzbauwerk hinter der Fassade krachte in sich zusammen, oder sie sicherten das windschiefe Holzbauwerk mit einem Seil an einem Telegrafenmasten, oder sie verloren es einfach während des Transportes. Aber niemals brannte in ihren Filmen ein Holzhaus ab. Wären Stan und Oli Tagungsredner bei der Holzverbindet-Tagung 2017 in Sachen Brandschutz im Holzbau, sie würden die These vertreten – ein Holzhaus brennt nicht!

Ob damit die Teilnehmer der am 16. Feber stattfindenden Podiusmsdiskussion Heinz J. Ferk, Rene Staudacher und Reinhard Wiederkehr einverstanden sind? Der Abend wird zeigen, welche Antworten sie haben und welchen Verlauf das bilaterale Expertengespräch zum Thema Brandschutz im Holzbau nehmen wird.
Hier eine kleine Kostprobe ihrer Statements:

Heinz J. Ferk: „Die Verwendung von Holz im Hochbau nimmt heute merkbar zu. Die künftigen Chancen des Holzbaues werden davon abhängen, dass einfache Systeme und intelligente Verbindungen geschaffen werden, die holzgerechte Architektur, nachhaltige Konstruktion und positives Nutzererlebnis zu verbinden im Stande sind!“

Rene Staudacher: „Holzkonstruktionen sind berechenbare Größen im vorbeugenden, baulichen Brandschutz.
Nur durch eine ausreichende Grundlagenforschung können die Vorteile des Baustoffes Holz im Brandfall genutzt und ein wirtschaftlicher, sicherer Einsatz von Holzkonstruktionen ermöglicht werden. Diese Expertisen können sodann in bautechnische Vorschriften/ Bestimmungen / Regelwerke sowie Konzepten einfließen.“

Reinhard Wiederkehr: „Aufgrund der Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung und dank der guten Erfahrungen in den letzten Jahren wurden in den Schweizerischen Brandschutzvorschriften viele Einschränkungen für die Holzanwendung beseitigt. Holz hat sich als Baustoff ohne Sonderregelungen normalisiert.“

 

Zu den Personen

Dipl.-Ing. Heinz J. Ferk (TU Graz)

Heinz J. Ferk schloss das Studium der Bauingenieurwissenschaften an der TU Graz mit Vertiefung Hochbau ab. Sein weiterer beruflicher Werdegang verlief nun ‚zweischienig‘. Neben der Lehrtätigkeit baute Ferk das Labor für Bauphysik der TU Graz zu einer Europäisch notifizierten und akkreditierten Prüfstelle aus. Daneben gründete er ein Ingenieurbüro mit Schwerpunkt Gutachtertätigkeit, Consulting, Vorträge und Publikationen zu bauphysikalischen Themenstellungen. Gegenwärtig ist Ferk stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Holzbau und gefragter Experte in nationalen und internationalen Gremien.

Ing. Rene Staudacher, Tiroler Landesstelle für Brandverhütung

Rene Staudacher ist ausgebildeter Elekroingenieur und Brandschutztechniker. In letzterer Funktion als stellvertretender Leiter in der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung und als gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Brandschutzwesen tätig. Seine internationalen und nationalen Fort- und Weiterbildungen in Kombination mit dem Informationsaustausch mit Vertretern von Feuerwehr und Feuerpolizei sind Garant seines theoretischen und praktischen Brandschutzwissen. Staudacher beschäftigt sich mit Bau- und Gewerberechtsverfahren, Brandursachenermittlungen, Abnahmen, Überprüfungen und Revisionen von brandschutztechnischen Anlagen. Darüberhinaus wirkt er u.a. mit bei der Aus- und Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften und Brandschutzbeauftragten sowie in der Ausarbeitung von technischen Richtlinien.

Dipl.-Ing. Reinhard Wiederkehr, Makiol Wiederkehr AG

Reinhard Wiederkehr schloss nach seiner Zimmermannslehre zwei Studien an der Bieler Fachhochschule an, die ihn zum diplomierten Zimmermeister und zum Dipl. Holzbau-Ing. graduierten. Anschließend gründete er mit einem Kompagnon das Holzbau-Ingenieurbüro Makiol + Wiederkehr. Hier gilt sein Interesse vor allem dem mehrgeschossigen Holzbau mit besonderem Augenmerk auf den Brandschutz. Deshalb wird auch seine Fachkompetenz in der Praxis und der Lehre sehr geschätzt. Als Autor der Lignum-Dokumentation „Brandschutz im Holzbau“, als Lehrbeauftragter an der FH-Biel, als Prüfer von Brandschutzfachleuten der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen usw. Er engagiert sich laufend bei wegweisenden Pilotprojekten im Holzbau, in verschiedenen Branchengremien und Fachkommissionen sowohl in seinem Heimatland als auch auf europäischer Ebene.

    ANMELDUNG

    INFORMATIONSTAGE
    "CHANCEN UND ENTWICKLUNGEN IM HOLZBAU"

    Zeit: Donnerstag, 15. März – Freitag, 16. März 2018
    Ort: THEURL Holzindustrie, 9911 Thal – Wilfern 40

     

    oder