Die Schweizer und ihr Holz 14.11.2016
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Nichts ist heiliger, nichts ist vorbildlicher als ein schöner starker Baum schrieb Hermann Hesse in seiner „Wanderung“ durch die Wälder des Tessin. Und weiter: Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Wahr ist, dass ein Drittel der Schweizer Landesfläche mit Wald bedeckt ist. Das sind rund 1,26 Mio. Hektar, auf welchen 535 Mio. Bäume stehen. Umgelegt auf die Schweizer Bevölkerung heißt das, 66 Bäume pro EinwohnerIn, die auf einer Fläche eines halben Fußballfeldes stehen, also knapp 1.800 m2. Allerdings sehen die Besitzverhältnisse anders aus. Gemeinden, Organisationen und Privatpersonen teilen sich rund 95 % der Schweizer Wälder und lediglich 5 % sind in Händen von Bund und Kantonen.

Ein strenges Waldschutzgesetz sichert der Bevölkerung den freien Zugang – auch in den Privatwald – und garantiert die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes. Von weitem besehen, bedeckt der Wald die Talflanken und Hügelrücken wie ein krauses Tierfell. Wo sich der Wald lichtet, erkennt man feuchte Stellen und Tümpel. Insekten, Amphibien und Pilze lieben diese Waldstücke. Für geschätzte 25.000 Arten ist der Wald überlebenswichtig, das sind 40 % der Artenvielfalt. Aber auch der Mensch ist auf diesen Lebensraum angewiesen. Imker stellen ihre Bienenkästen in Lichtungen und am Waldsaum auf. Im Jahr schlägt sich das mit rund 2.000 Tonnen Waldhonig zu Buche. Gemeinsam freuen sich auf den Herbst die Wild-Liebhaber und Jäger. Da beginnt die Jagdsaison und am Ende werden 2.000 Tonnen Wildbret in den Kühlhäusern lagern. Aber auch Wanderer und Pilzesammler lieben den Wald, aus dem sie jährlich rund 250 Tonnen Speisepilze nach Hause tragen. Der wirtschaftliche Ertrag dieser drei Beispiele lässt sich mit 78 Mio. Euro beziffern. Der volkswirtschaftliche Nutzwert ist jedoch um ein Vielfaches höher. Allein 40 % des Schweizer Trinkwassers stammt aus dem Wald.

Fast die Hälfte des Schweizer Waldes hat eine Schutzwirkung. Anders ausgedrückt: Über 130.000 Gebäude und tausende km Verkehrswege schützt der Wald vor Steinschlag, Lawinen u.a. Nicht zu vergessen die enorme Speicherwirkung der Bäume: 150 Mio. Tonnen Kohlenstoff sind im Schweizer Wald gebunden. Dieser leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Jedes Jahr wachsen in den Schweizer Wäldern 10 Mio. Kubikmeter Holz nach. Würde man diese Menge auf dem Lienzer Fußballfeld stapeln, ergäbe das einen Turm mit über 1.600 m Höhe. Effektiv werden in der Schweiz aber nur rund 5 Mio. m3 geerntet. Holz, das in erster Linie als Brenn- und Baustoff dient. Ein Drittel wird in Kaminen verfeuert, die Hälfte auf Baustellen verbaut.

Ob Fensterrahmen, Tisch, Balkon, Terrasse, Wintergarten oder Brücke, Holz war nie so gefragt wie heute. Mehr als 80.000 Menschen sind in der gesamten Schweizer Holzwirtschaft beschäftigt, Tendenz steigend. Das trifft auch auf Holz als Baustoff zu.

 

 

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    Zeit: Donnerstag, 15. März – Freitag, 16. März 2018
    Ort: THEURL Holzindustrie, 9911 Thal – Wilfern 40

     

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